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50 Jahre dsv-jugend: Zielstellungen damals und heute

Als Pionierarbeit hat Rainer Wittmann die Jahre rund um die Gründung der Deutschen Schwimmjugend in den 70ern bezeichnet. Ziel war es damals zunächst den Gedanken von Partizipation und Mitbestimmung der Jugend in die Fläche zu tragen und außersportliche Jugendarbeit in den Landesverbänden und den Vereinen zu etablieren. Dazu wurde zunächst die Ausbildung von Jugendleitungen sowie die Einführung von Jugendordnungen forciert.

Aber auch verbandsintern hatte man sich klare Ziele zur Stärkung der Jugend auf allen Ebenen und in allen Fachsparten gesetzt. So wurde der Begleitung und Betreuung der Jugendnationalmannschaften zu den internationalen Saisonhöhepunkten ein hoher Stellenwert eingeräumt. Auch zusätzliche internationale Maßnahmen für die Nachwuchsmannschaften z.B. über Austauschbegegnungen insbesondere mit französischen Auswahlen boten einen Mehrwert für die jugendlichen Leistungssportler*innen. Eine Möglichkeit, die bis heute besteht und die die Deutsche Schwimmjugend gerne unterstützt

Nachdem die Jugendarbeit in allen Landesverbänden und Fachsparten Fuß gefasst hatte, wurden weitere inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Dabei war die Jugend stets nah an den Trends und so fanden beispielsweise auch gesellschaftspolitische Themen wie Anti-Doping und Gesundheitsförderung oder Themen aus der (damaligen) Vereinspraxis, wie Projektmanagement, Internetnutzung und Homepagegestaltung früh Eingang in die Bildungsarbeit.

Bei der Entwicklung fundierter zielgruppenspezifischer Qualifizierungsmöglichkeiten fürs Säuglings- und Kleinkinderschwimmen (SKS) und die Anfängerschwimmausbildung (SL) ging die Jugend ebenfalls voran. Die Zertifikatsausbildungen SKS und SL ab 1996 waren das Ergebnis.

Mittlerweile verfolgt die Deutsche Schwimmjugend eine große Vielfalt von Zielstellungen. Dabei sind aktuell vor allem die Engagementförderung und die Qualität in der Anfängerschwimmausbildung durch die Weiterentwicklung der Zertifikatsausbildungen Schwerpunkte der Arbeit.

Durch Aktionen für Kinder und Jugendliche und emotionale Erlebnisse in der Gemeinschaft, z.B. Jugendfanreisen zu diversen Europa- und Weltmeisterschaften im Schwimmen, wie zuletzt im Sommer 2022 nach Rom, soll eine Bindung an den Schwimmsport erzielt werden. Damit soll langfristig die Motivation für eigenes Engagement in der sportlichen und außersportlichen Jugendarbeit erzeugt werden.

Die Betreuung der Jugendleistungssportmaßnahmen hat sich in den letzten Jahren wieder vermehrt in die Fachabteilungen des DSV verlagert. Dafür ist der gesellschaftspolitische Anteil mit Themen wie internationale Jugendarbeit, Teilhabe und Vielfalt oder Schutz vor Gewalt mittlerweile sehr ausdifferenziert. Anti-Diskriminierungsarbeit, Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind nur einige Schlagwörter weiterer aktueller Themen. Zusätzlich sind Aufgabenfelder in den Bereichen Social-Media und Digitales hinzugekommen.

Natürlich wird die dsv-jugend sich auch weiterhin diesen und weiteren aktuellen Themen widmen – für und vor allem mit der Jugend.

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