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50 Jahre dsv-jugend heißt auch 50 Jahre Verantwortungsübernahme

Im Laufe der Zeit haben insgesamt 7 Personen die oberste Verantwortung getragen und sich als Jugendwarte (bzw. später Vorsitzende der Jugend) wählen lassen. Damit haben sie bedeutendes ehrenamtliches Engagement gezeigt, um die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Deutschen Schwimm-Verband zu vertreten.

Den Anfang machte 1973 Rainer Wittmann (NRW), der die entscheidenden Weichen stellte, um die dsv-jugend als eigenständige Jugendorganisation aus der Taufe zu heben. Er wurde erstmals nicht von der Mitgliederversammlung des Erwachsenenverbands bestimmt, sondern nach der entscheidenden Satzungsänderung im Mai 1973 durch die Jugendvertretungen der Landesverbände gewählt. „Natürlich konnte man dies damals noch nicht mit den Jugendstrukturen heute vergleichen und es musste zunächst viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit geleistet werden. Schließlich sollten einige Herren ihre Privilegien abgeben und die Verantwortung in jüngere Hände abgeben“ weiß er zu berichten. Er übernahm das Amt des DSV-Jugendwartes für vier Jahre bis er anschließend 1977 zum Schwimmwart des DSV berufen wurde.

Da die damals bei Gründung geplante geschlechterparitätisch besetzte Doppelspitze in der Jugend abgelehnt wurde, setzte er sich dafür ein, dass das Amt im Anschluss an seine Amtszeit in weibliche Hände gelegt wurde. Ursula „Ulla“ Wiedehold († 2023) (NRW) übernahm von 1977 – 1981 den Vorsitz und setzte bspw. Projekte wie das erste internationale Jugendlager zur EM 1978 in Berlin um. Auch führte sie die Bemühungen um Jugendordnungen in den Landesschwimmverbänden weiter. Nachdem es 1981 auf dem DSV-Verbandstag im Streit um die Eigenständigkeit der Jugend zur Nichtbestätigung der gewählten Jugendwartin gekommen war, trat Ulla Wiederhold gemeinsam mit dem gesamten Jugendausschuss zurück.

Ihre Nachfolge trat Marlies Bantz (später Bayer) (Hamburg) an, die bis 1991 an der Spitze der dsv-jugend agierte und insbesondere die Bedeutung der außersportlichen Jugendarbeit und die jugend- und bildungspolitischen Aspekte der Jugendverbandsarbeit hervorhob. Ihre Worte zur Jugendvollversammlung 1981 (damals noch als Vertreterin der Hamburger Schwimmjugend) sind heute wieder aktueller denn je (siehe Bild).

Bei der JVV 1991 in Aalen wurde Thomas Grimmiger (Württemberg) als Jugendwart des DSV gewählt. Da er bereits 1993 als Geschäftsführer des Württembergischen Schwimm-Verbandes ins Hauptamt wechselte, bekleidete er das Ehrenamt in der Jugend „nur“ zwei Jahre. In diese Zeit fielen u.a. die Modernisierung der Jugendordnung, die Stabilisierung des Jugendetats sowie die Bemühungen um die Schaffung einer zweiten hauptamtlichen Stelle als Jugendbildungsreferent.

Von 1993-1995 übernahm Eberhard Spieß (Bayern) den Posten als Jugendwart. Unter seiner Regie wurde die Bildungsarbeit ausgeweitet sowie die Öffentlichkeitsarbeit verstärkt. Auch der Umzug der DSV-Geschäftsstelle von München nach Kassel und die Einrichtung der nun neuen Büroräumlichkeiten für das Jugendsekretariat fielen in diese Zeit.

Die längste Zeit als Jugendwart war der heutige DSV-Vizepräsident Kai Morgenroth (Hamburg) im Amt. Von 1995 – 2020 war er maßgeblich für die Weiterentwicklung der Jugendarbeit zuständig und setzte zahlreiche Projekte und Aktionen um. Insbesondere die Jugendcamps zu internationalen Höhepunkten wie WM und EM begeisterten eine große Anzahl an jungen Menschen und regten zur nachhaltigen Mitarbeit in den Vereins- und Verbandsstrukturen an.

Seit 2020 hat nun Uwe Hermann (Hessen) das Ruder übernommen und setzt traditionelle Aktivitäten fort, aber auch neue Impulse in der Jugendarbeit. Es werden verschiedene schwimmsportspezifischen als auch zunehmend gesellschaftspolitische Themen bearbeitet, um den Schwimmsport und das Engagement im Verband auch für zukünftige Generationen von Kindern und Jugendlichen attraktiv zu gestalten.

Bei aller Verantwortung, die die gewählten Spitzen der Jugendvertretung übernehmen, so ist natürlich auch darauf hinzuweisen, dass diese über die 50 Jahre hinweg von zahlreichen Engagierten in Jugendausschuss, Jugendvorstand, durch die Landesschwimmjugendvertretungen sowie hauptamtliche Kräfte unterstützt wurden. Einige der damaligen jungen Engagierten sind noch heute in unterschiedlichsten Funktionen des Deutschen Schwimm-Verbandes sowie seiner Untergliederungen aktiv und bezeugen einmal mehr die Bedeutung der Jugendarbeit für die Gewinnung von Nachwuchskräften im Ehren- und Hauptamt.

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