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Wasser ist für alle da!? – Wie lange noch können wir in unseren Badegewässern unbeschwert baden?

Fest steht: Solange jede*r einzelne nichts unternimmt, ist es nicht unwahrscheinlich, dass unsere Gewässer weiter verschmutzen, bis diese unbenutzbar sind. Das schließt nicht nur das Schwimmen in diesen Gewässern ein, sondern reicht auch bis zu unserer Trinkwasserversorgung.

Am heutigen Weltumwelttag möchten wir daher gemeinsam im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Fath, Chemieprofessor an der Hochschule Furtwangen und leidenschaftlicher Langstreckenschwimmer, auf die aktuelle Umweltsituation in Gewässern aufmerksam machen und Tipps geben, wie jede*r einzelne von uns einen Beitrag leisten kann, um unsere Gewässer besser zu schützen.

„Es ist höchste Zeit, für unsere Zukunft Veränderungen vorzunehmen!“

Allein die Menge beeindruckt bereits. 1950 wurde mit der Massenproduktion von Plastik begonnen. 2015 hat sich die jährliche Produktion auf 400 Mio. Tonnen erhöht, mit weiter steigender Tendenz, so dass im Jahr 2050 etwa 1,2 Mrd. Tonnen hergestellt werden könnten.

Die Gesamtheit aller seit 1950 bis 2015 produzierten Kunststoffprodukte belaufen sich auf 8,3 Mrd. Tonnen. Von dieser Menge sind weltweit nur 9% recycelt worden, 12 % wurden verbrannt und 79%, der bis heute hergestellten Plastikprodukte sind noch im Umweltkreislauf unterwegs! Bis ins Jahr 2050 werden wir laut einer Prognose 34 Mrd. Tonnen Kunststoffe hergestellt haben. Derzeit werden ca. 10 Millionen Tonnen pro Jahr in unsere Meere und Gewässer gespült, jede Minute kommen 20 Tonnen hinzu.


Mit diesem hohen Anteil an Plastik gelangen unweigerlich kleinere und größere Mengen in unseren Nahrungskreislauf. Somit nehmen wir nach und nach Teile dieser riesigen Plastikmenge über verschiedene Lebensmittel in uns auf. Das wiederum schädigt uns.
Im Klartext: Wir vergiften uns und das aquatische Leben langsam selbst! Das ist, neben den „Müllteppichen“, das eigentliche Problem.

Vermutlich denkt jeder von euch: „Ich trenne doch immer fein sauber auf“. Das ist schon der erste Schritt. Allerdings gibt es zum einen verschiedene Arten von Plastik, die teilweise mit heutigen Methoden nicht recycelt werden können und zum anderen wird oft falsch bzw. unvollständig getrennt. Es herrscht ein Halbwissen in der Bevölkerung, dass das aktuelle Problem mit dem Plastik weiter verschlimmert.

In erster Linie muss jeder einzelne versuchen im Alltag weniger Plastik zu gebrauchen. Das beginnt bspw. direkt beim Einkaufen:

  • Nutzt Jutebeutel für den Einkauf! Diese können einfach gewaschen werden und haben eine lange Lebenszeit.
  • An den Frischetheken eigene Behältnisse mitbringen
  • In der Obst-&Gemüseabteilung wiederverwendbare Netze nutzen
  • Diese Netze können auch an der Brötchentheke als auch beim Bäcker zum Einsatz kommen.
  • Beim Bäcker auf die Plastikfolie bei Gebäck verzichten
  • Feste Seife statt Seifenspender kaufen

„Wir müssen uns ein Bewusstsein schaffen Plastik so weit wie möglich im Alltag zu reduzieren.“

Am eingängigsten hört man diese Botschaft in dem Jack Johnson Song “The Three R” – Reduce, Reuse, Recycle (reduzieren, wiederverwenden, recyclen).

Auch wenn es im ersten Moment länger dauert etwas in den Müll zu schmeißen, trägt dieser kleine Mehraufwand dazu bei, unsere Umwelt, speziell unsere Gewässer, sauberer zu halten und uns selbst einen gesünderen Lebensstil zu ermöglichen.

Tipps zur Mülltrennung:

  • Kassenzettel sind kein Papier
  • Taschentücher und Küchenrollen sind kein Papier, in den Restmüll
  • Kunststoffe, soweit es geht, einzeln in den Plastikmüll werfen
  • Keine Plastikreste oder verpackte Lebensmittel in die Biotonne werfen
  • den eigenen Müll im Freien immer in vorhandene Müllbehälter entsorgen
  • Plastikringe/Deckel bei Glasflaschen entfernen
  • Hausgebräuchliche medizinische Flüssigkeiten möglichst aufsaugen und in den Restmüll

Und natürlich hilft das Engagement von einzelnen Personen oder auch Organisationen. Also auch beim nächsten Wettkampf, Vereinsfest oder der Jugendfahrt mal darauf achten, wo noch Optimierungsbedarf beim Thema Plastikreduktion, Mülltrennung und Nachhaltigkeit besteht.

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